Treffen am 11.10.2010 (basti)
Oktober 13, 2010 on 3:22 pm | In Astrofotografien, Beobachtungsberichte | Keine KommentareHallo zusammen,
nach ultralanger Zeit nun mal wieder ein Treffen in Becheln. Nicht das wir in der Zwischenzeit untätig gewesen wären: Wir haben einige neue dunkle Standorte ausprobiert was nun infolge einer mobilen Stromversorgung insbesondere für mich kein Problem mehr darstellt (siehe hier). Zudem waren wir auch des öfteren im Hunsrück unterwegs um andere Astroverrückte zu treffen.
Aber nun zu unserem Treffen in Becheln. Der Verein war wieder so freundlich uns Strom für unsere Aktivitäten bereitzustellen. Kaum gegen 19:30 angekommen bauten wir auch flux auf und es folgte die üblichen Einstellungen. Ich wollte das erste mal mein Tair-3-Phs testen. Allerdings sollte sich der Test noch etwas herauszögern da sich eine Freundin angekündigt hatte die mal etwas Astroluft schnuppern wollte. Das war eine ganz schöne Herausforderung für mich, denn meine Ausrüstung ist im Prinzip mittlerweile voll und ganz auf Astrofotografie eingestellt. Mit mehreren Adaptern und einer Laserkollimation konnte ich dann aber doch einige Objekte einigermaßen vernüftig präsentieren. Allein die Milchstrasse präsentierte sich bei guten Bedingungen schon prächtig am Firmament. Auch das ein Anblick den man heute durch die Lichtverschmutzung kaum noch zu sehen bekommt. Am Teleskop schauten wir zuerst auf Jupiter welcher Ende September ja in Opposition stand und immer noch eine ordentliche Ausdehnung aufweist. Hier waren mehrere Wolkenbänder und sogar der GRF zu erkennen. Auch die vier großen galileiischen Monde konnten wir ausmachen. Für die „Erstbeobachterin“ kein leichtes Unterfangen all diese Details zu sehen mit einem Fuss auf der Leiter und einem Auga am Okular ;-). Im Anschluss waren noch h und chi Persei Ziel, sowie die Andromedagalaxie, der Hatelnebel, der Ringnebel und so weiter. Gegen 23:00 war es dann aber auch für mich Zeit mal die Fotomaschine anzuwerfen wenn ich noch mein Objektiv testen wollte. Es war einmal vor laaaanger Zeit, da stellte ich fest, das es Nebelkomplexe gibt die man mit 1000mm schlecht aufnehmen kann, da sie zu groß sind. Also suchte ich nach einer guten Alternative im 300mm-Bereich. Gefunden und relativ günstig erstanden (70€ all inclusive) hatte ich mir dann ein solches altes Tair-3-Phs von KMZ (russisches Fabrikat). Im Prinzip ein Zweilinser mit Luftspalt (Frauenhofer Prinzip)
Ich hatte mich viel umgehört und das Objektiv schien vielversprechend zu sein was die Lichtstärke und die Abbildungsleistung betreffen sollte.
Am Montag faste ich mir dann ein Herz und hielt damit auf den „Herz“nebel. Das Ergebnis seht ihr unten. Insgesamt bin ich ziemlich ernüchtert. Die vielgebriesene Brillianz und Schärfe kann ich jedenfalls nicht entdecken. Auch wenn es zugegeben etwas schwierig ist manuell den richtigen Fokus zu treffen. Von der Tiefe her kann ich mich, denke ich, nicht beschweren aber die Strukturen kommen einfach nicht sauber raus. Das ganze Bild wirkt etwas fade. Das ganze bei sicher nicht den schlechtesten Aufnahmebedingungen.
Insgesamt fand ich auch die Farbkalibration enorm schwierig. B-V-Kalibrierung brachte nur mäßige Ergebnisse was sicher an der Qualität des Rohmaterials lag.
Fazit: eventuell werde ich mich doch noch nach einem Canon-Objektiv in diesem Bereich (300-400mm f4) umschauen. Eventuell bringt es noch etwas das Objektiv eine Stufe auf f5,6 abzublenden.
Canon 400da mit Tair 3 Phs bei 300mm f4,5 auf CGE
Fokus manuell, 9 x 600sec bei Iso 800
geguidet via GSO1000/200 und Watec Wat 120+, Guidemaster 2.0.25
Der Matze der seine EQ6 mittlerweile auch richtig gut im Griff zu haben scheint hielt auf die Plejaden. Ich habe die ersten Ergebnisse bereits gesehen und bin schwer beeindruckt von den guten Ergebnissen die er mittlerweile mit seiner Ausrüstung zustande bringt. Ich denke auch er wird seine fertigen Ergebnisse hier präsentieren.
Treffen in Bechel am Wochenende 20.-22.03. (basti)
März 28, 2009 on 2:39 pm | In Astrofotografien, Beobachtungsberichte, Treffen in Becheln | Keine KommentareJa ihr lest richtig, wir konnten in der Tat zwei Nächte am Stück nutzen!
Bereits am Donnerstag machte ich mit der CGE und dem 8″ Aufnahmen vom Eulennebel hier aus Neuwied. Ich war sehr froh wie gut das OffAxisGuiding funktionierte und auch der neue IDAS machte seinen Job. So kam schon am Donnerstag unter nicht ganz so dunklem Himmel (sicher unter 5.0mag) eine tolle Aufnahme heraus.
Ich freute mich das das Wetter auch am ganzen Wochenende stabil bleiben sollte. Auch die Jungs (mal abgesehen vom Edgar) hatten Zeit, so das einem Treffen in Becheln nach längerer Pause nichts im Wege stand.
Als wir gegen 19:30 am Vereinshaus in Becheln eintrafen, waren die Fussballer noch beschäftigt. Aber bereits 20:15 wurde das Flutlicht gelöscht und wir konnten aufbauen. Nach dem üblichen Ausrichten und Einnorden konnte es auch schon losgehen. Das Objekt der Begierde hatte ich mir längst im Vorfeld ausgeschaut. Das Leotriplett wollte ich aufnehmen mit den drei sehr markanten Spiralgalaxien M65, M66 und NGC 3628. Der gesamte Umgang mit der Ausrüstung geht mir doch mittlerweile sehr leicht von der Hand. Schnell war das Objekt der Begierde im Sichtfeld positioniert und fokussiert (Die Funktion Precise GOTO ist dabei sehr hilfreich). Auch ein Leitstern war mit der Watec rasch gefunden und nach dem Kalibrieren konnte ich zügig mit den Aufnahmen beginnen. In dieser Nacht wollte ich noch mit dem IDAS aufs Leotriplett halten, in der Nacht von Samstag auf Sonntag gewann ich weitere Aufnahmen vom Leotriplett ohne IDAS. Ich wollte herausfinden ob der Filtereinsatz auch bei Galaxien Sinn macht. Mein Fazit im Nachhinein: unter dem doch recht dunklen Himmel in Becheln sollte ich bei der Aufnahme von Galaxien auf den Filter verzichten. So konnte ich in denn zwei Nächten insgesamt 22 Aufnahmen mit einer Gesamtbelichtungszeit von ca. 3h gewinnen. Und hier mal die Aufnahme:
Zum Sonntagmorgen nahm ich dann noch M63 ins Visier. Die Sonnenblumengalaxie. Leider hatte ich hier nur noch von 2:30 bis 5:00 Zeit. In dieser kurzen Zeit konnte ich nur noch drei Aufnahmen a 10min mit internem Darkabzug gewinnen. Danach wählte ich 720sekunden ohne internen Dark da ich noch möglichst viele Bilder bis zur Dämmerung gewinnen wollte. Von dieser Belichtungszeit hatte ich bei gleichen Temperaturen in den frühen Morgenstunden der Nächte zuvor bereits Darks gewonnen. Insgesamt konnte ich also 3x10min mit internem Dark gewinnen und 6x12min ohne Dark. In die letzte Aufnahme spielte mir dann schon die Dämmerung hinein. Ein 720 musste ich dann wegen eines Guidingfehlers noch aussortieren so das insgesamt nur 8 Bilder übrig blieben. Gegen Morgen wurde das Guiding auch zunehmend schwieriger was daran gelegen haben könnte das das Seeing dann rapide abnahm.
Um so mehr habe ich mich im Nachhinein gefreut das doch noch ein recht respektables Ergebnis herausgekommen ist.
Soviel zu mir. Jan machte noch Aufnahmen vom Virgohaufen die er hoffentlich auch demnächst hier mal präsentiert. Matze versuchte sich in seine neue Ausrüstung reinzutüffteln. Er versuchte das Autoguiding zum Laufen zu bringen aber scheinbar machte ihm die Schnittstelle immer wieder einen Strich durch die Rechnung … Übung macht den Meister … ich kann ein Lied davon singen …
Ich denke auch der Matze (der leider nur eine Nacht da sein konnte) wird noch was schreiben …
MoFi 16.8. (Jan)
August 17, 2008 on 12:26 am | In Beobachtungsberichte | Keine KommentareHier mal ein kleiner Vorgeschmack von unseren (Matze, Jan) MoFi Bildern, die wir in Bad Ems gemacht haben.
Ein kleiner Auszug von meinen Fotos:
Canon Eos 400D mit 300mm
Iso 100
t=1/5sec
Blende 7.1
Matzes Fotos folgen dann bald, von mir kommt noch eine kleine Animation von der ersten Hälfte der MoFi.
MoFi ’08 von der Terasse (basti)
Februar 22, 2008 on 7:38 am | In Astrofotografien, Beobachtungsberichte | Keine KommentareNachdem unser Treffen zur Mondfinsternis ja wegen schlechten Wetters abgesagt war, hielt ich hier in Koblenz Ausschau nach dem Mond … und tatsächlich er war zu sehen, auch wenn die Transparenz ziemlich schlecht war so konnte man das Ereignis an sich ganz gut beobachten. Ich ließ es mir natürlich nicht nehmen ein paar Bilder zu machen. Wegen der schlechten Bedingungen war dieses Anliegen von mangelnder Ernsthaftigkeit geprägt und ich baute alles direkt auf der Terasse auf wo ich mit dem Teleskop kaum freie Sicht auf den Mond hatte wegen des Daches. Nichts destotrotz konnte ich das Ereignis ganz gut aufnehmen und möchte hier ein kleines Filmchen präsentieren! Es zeigt die Mondfinsternis von Beginn bis zum Eintritt in den Kernschatten, dann zog es hier leider komplett zu und es war nichts mehr zu machen!
ISS und schmale Mondsichel mit 1000mm (Matze)
Februar 8, 2008 on 11:36 pm | In Astrofotografien, Beobachtungsberichte | Keine KommentareHi,
nach dem Start der Atlantis [1] beschloß ich, mal bei calsky [2] und Heavens-Above [3] nachzu sehen, ob sie sichtbar ist.
Nachgeguckt, und siehe da, Überflug in Zenitnähe.
Also zur passenden Zeit die MTO, EOS und Astro1 geschultert, und ein Stückchen die Straße runter, noch jemanden mitgenommen, den ich kenne, bis zum Waldanfang.
Denn da hatte ich Überblick über gut 90% der Flugbahn, daheim vorm Haus sinds nur 70%.
Also gewartet, und dann, Tadah, mit mag -2-3 flog sie über den Himmel.
Hier die besten Bilder bei 1/200 und 1/100, beide sind es Auschnitte:
Und heute habe ich noch die schmale Mondsichel erwischt, bevor sie hinterm Berg unterging,
die Perlenkette kommt daher, dass Bäume im Weg waren.
Mondsichel länger belichtet
Mondsichel kürzere Belichtungszeit
– – – – – – – – – – – – – – – – –
[1]: STS-122 Start
[2]: CalSky
[3]: Heavens Above
17P/Holmes am 18.11.2007
November 20, 2007 on 8:37 pm | In Astrofotografien, Beobachtungsberichte | 1 KommentarHi,
letzte Nacht ward es wieder mal richtig lange klar, naja, eher relativ, bisschen dunstig und die Straßenlampen, sowie der Mond haben auch gestört.
Nach Problemen mit der Montierung hab ich es geschafft, sie so einzunorden, dass ich 15s belichten konnte (gewohnt bin ich so um die 7 Minuten) was aber auch dadran lag, dass der Akku leer ging, und ich erst spät bemerkte wie schief das ganz stand.
Naja, ich hab es trotzdem geschafft aus 9 Bilder a 15s mit ISO 100, 200, 400, 800 und 1600 zu machen und dann zu stacken.
(EOS400D mit Sigma 55-200 bei f/5,6)
17P/Holmes Ausschnitt:
Holmes und Mond Vergleich:
(Ich habe die beiden Bilder nur verkleinert, damit die den Rand nicht überlappen 😉 )
Originalgröße bei 200mm
Bei 55mm
Und diese Aufnahme hab ich 4 Tage davor gemacht, leider nur in einer 5min Wolkenlücke ohne vernüftig eingenordet:
4 Tage davor
Gruß und CS
Matthias
(Ich muss hohe ISO Zahlen vermeiden…, und ordentlich Bilder bearbeiten…)
Wolkenlücke am Sonntag genutzt !!! (basti)
November 20, 2007 on 3:33 pm | In Astrofotografien, Beobachtungsberichte | 2 KommentareHallo Leute,
am Sonntag klarte es ab 17 Uhr doch teilweise auf … ich also auf Entzug und wild drauf meine neu umgebaute 400da zu testen und die Nachführung weiter besser in den Griff zu bekommen raus an die frische Luft. Trotz Halbmond, Laternen hier in Koblenz und den Wolkenfetzen die immer wieder durchzogen war ich guter Dinge … diesmal lies ich mir für die Einnordung viel Zeit und machte ein komplettes Alignment mit der CGE …
dann machte ich von verschiedenen Objekten Bilder … dabei verwendete ich erstmals wegen der Lichtverschmutzung hier in Koblenz den Baader UHC …
Zuallerst fuhr ich den Bubblenebel an … über das Goto der gut eingenordeten CGE muss man keine großen Worte mehr verlieren … einfach Top! So hatte ich den Bubble auch direkt auf dem Chip und machte erste Bilder … ich merkte aber schnell: wenn ich länger belichten wollte brauchte ich das Guiding! … also fing ich an alles fürs Autoguiding aufzubauen! Dann fing ich an einen passenden Leitstern zu suchen … nun muss man wissen das es in der Nähe des Bubblenebels eigentlich keine richtig hellen Sterne gibt. Dazu kam das der Bubble fast im Zenit stand. Das erschwert die Suche ungemein denn das Leitrohr steht senkrecht, das Okular schwebt nur einen halben Meter übern Boden und man muss sich ganz schön verrenken um erstmal was zu sehen. Wenn man die Leitrohrschrauben zu locker dreht rutscht das Leitrohr gänzlich nach unten … alles in allem eine ziemlich umständliche Arbeit in einem Gebiet wo es kaum helle Sterne gibt … und so gab ich nach intensiven Bemühungen die Leitsternsuche auf. Ohne Guiding waren nun aber lediglich Belichtungen etwas über zwei Minuten möglich und selbst da war die Nachführung schon mangelhaft. Egal 6 Bilder gemacht! Nun zogen vermehrt Wolken durch diese Himmelsregion und ich ärgerte mich etwas das ich soviel Zeit verplempert hatte um einen Leitstern zu suchen den ich ja dann doch nicht fand … an dieser Stelle musste ich mir ein neues Objekt suchen wenn ich nicht warten wollte bis die Wolken wieder weg waren … ich entschied mich für den Krebsnebel … diese Himmelsregion war noch ganz gut frei und es zogen nur ab und zu ein paar Wolken durch. Also M1 angefahren und Leitstern gesucht … hier war es relativ einfach … um es mir etwas leichter zu machen guidete ich bei 900mm ohne Barlow. (Ich sollte später feststellen das dies präziser war wie mit Barlow bei 1800mm die ich dann beim Pferdekopfnebel verwendete… woran das lag habe ich noch nicht rausgefunden). Auch hier konnte ich nur wenige Bilder gewinnen bevor ich den Himmel anschrie (Danke Matze für die Formulierung) weil die Wolken wieder vermehrt durchs Bild zogen …. scheinbar habe ich einen Magnet am Scope der die Wolken immer dorthin zieht wohin es ausgerichtet ist. Nun stand der Pferdekopfnebel schon recht günstig und hier waren wiederum nicht so viele Wolken unterwegs wie mir schien. Da der Pferdekopf natürlich als Spitzen-Motiv auch ganz oben auf meiner Liste steht war ich zudem ganz wild drauf ihn abzulichten. Gegen 1Uhr fuhr ich dann den Pferdekopfnebel an … fix ein Leitstern gesucht (klappte auch immer besser) und Guidemaster angeschmissen .. noch ein wenig die Parameter konfiguriert und los gings … das erste Bild was ich nun mit den richtigen Einstellungen machen konnte, musste ich nach 6min abbrechen … gerne hätte ich länger belichtet aber wieder drohte eine Wolke durchs Bild zu ziehen (was sie nachher auch tat), also … Bildchen angeschaut .. immerhin … für meine erste vernüftige Aufnahme vom Pferdekopf doch super … also gewartet bis Wolken weg und nächste Belichtung gestartet … und wie der Teufel es wollte, nach sechs Minuten nahm die Transparenz wieder so drastisch ab das ich auch diese Belichtung abbrechen musste … naja, jetzt hatte ich zwei mal 6min … das wars dann auch …. weitere Belichtungen versaute mir ein Fehler des Guidings und weitere Wolken … gegen 2 zog es dann soweit zu das ich nur noch abbrechen konnte … trotzdem hats irgendwie Spass gemacht!
Und hier die Ergebnisse:
[mygal=181107]
Treffen am 25.-26.07.
Juli 28, 2007 on 12:15 pm | In Astrofotografien, Beobachtungsberichte, Treffen in Becheln | Keine KommentareJan schrieb am Donnerstag den 26.07
Guten Morgen!
Oder sollte ich besser Mittag sagen?! Naja, nach dieser Nacht musste ich erstmal bis heute Nachmittag pennen Wie soll ichs sagen, es war *GEIL*
Ich fange mal von vorne an, anfangs, gegen Abend, sah es gar nicht nach klarem Himmel aus und unsere kleine Astrogruppe aus Becheln beratschlagte ob wir es in dieser Nacht wagen sollten uns nach Becheln zu begeben. Als es dann langsam besser wurde, fuhren wir dann doch direkt auf den Sportplatz und packten unsere Sachen aus. Sebastian nahm seine Okulare mit, Matthias brachte seinen 4″ Newton und ich seinen großen Bruder, den 12″ Dobs mit *g*
Dann fuhren wir als erstes den schon sehr tief stehenden (ca. 8-10°) Mond an, das Seeing vermieste den Anblick. An Scharfstellen war nicht zu denken und die Lampe behinderte jegliche Art von Deep Sky, vorerst.
Noch während der Mond da war, schaute ich mir M31 an. Die Galaxie stand noch sehr tief und man sah bis dahin nur einen matschigen Fleck mit sehr hellem Kern, M32 und M110 waren aber schon zu erkennen. Wir wunderten uns über die Größe der Galaxie, bei 46facher Vergrößerung füllte sie locker mehr als das gesamte Gesichtsfeld aus! Das war mein erstes Mal das ich M31 im neuen 12″ gesehen habe und war zuerst noch enttäuscht. Danach schauten wir uns den schon fast im Dunst und unter Mond aufgehelltem Himmel abgesoffenen Komten Linear an. Es war wirklich nicht der Traum… nur ein Matschfleck war zu sehen.
Als nächstes, als dann der Mond weg war, hielten wir auf H und Chi Persei, im 32mm WW Okular ein Augenschmaus wie sich da tausende von kleinen Sternen auf engem Platz tummelten.
Dann wollte der Sebastian unbedingt sich nochmal den Cirrus Komplex mit seinem O-III-Filter anschauen, da wir ohne Filter das letzte Mal rein gar nix sahen. Und es stellte sich als wahr heraus, es war wie eine Offenbarung. Aufeinmal stachen uns förmlich die zarten langen fein strukturierten Flügel des Flammenvogels ins Auge. Da wurde mir klar was Filter bewirken können.
Als wir dann genug von dem Ost- und West-Segment hatten schauten wir in den Karkoschka und suchten uns ein paar feine DS-Objekte heraus.
Es musste zuerst der 8,3mag dunkle KS M56 herhalten, den man auch leicht finden konnte und sehr schön aufgelöst wurde.
Dann wurde noch der Hantelnebel mit UHC in Angriff genommen, wobei man hier mit Filter keine wirkliche Verbesserung feststellen konnte, die Struktur des PN’s waren aufjedenfall sehr gut zu sehen.
Während der DS-Rundfahrt leuchtete immer mehr und mehr uns das scheinbar größte Deep Sky Objekt übehaupt an, die Milchstraße. Man konnte sie mit bloßem Auge vom Schützen über den Schwan bis hin zur Cassiopeia eindeutig und mit Struktur sehen. Ein wunderschöner Anblick.
Als dann M31 etwas höher Stand und vor allem der Mond weg war, schauten wir sie uns nochmal an und tatsächlich, desto länger man indirekt hinsah, desto kräftiger kamen die beiden dunklen Strukturen, oberhalb und unterhalb des Kerns heraus. So hatte ich es mir vorgestellt!
Aber die Nacht war noch lange nicht zu Ende…
Es folgte nämlich ein Knaller, es war der größte Bolide den ich bis jetzt sah. Sebastian rief noch rechtzeitig wo er zu sehen war, als ich hin sah, dachte ich nur „Mein Gott“, aufeinmal brach dieser riesen Klumpen, es war gegen 1 Uhr, auseinander und verglühte in 3 Teilen und hinterließ eine lange Staubwolke, als ob nichts gewesen wäre…
Aber es ging direkt weiter
Ab hier weiß ich nicht mehr genau die Reihenfolge der Objekte, daher eine Liste mit Erläuterung der Beobachtung:
Sternbild Cepheus
NGC 6939(OS), 6946(Glx): Eng nebeneinander liegendes Paar, ersteres im 12″ sehr schön aufgelöst, gepaart mit der nebligen Galaxie (ohne zentrale Aufhellung).
Sternbild Cassiopeia
M52(OS): Sehr viele schwache Sterne eng geballt auf kleinem Haufen, aber sehr schön anzusehen.
Sternbild Pegasus
M15(KS): Sehr schön aufgelöste Randbereiche, Zentrum nicht auflösbar.
Sternbild Aquarius
M72(KS): Sehr dunkel, konnte nicht aufgelöst werden selbst die Randbereiche nicht.
M73(OS): Ein Mini-Haufen mit nur 4 Sternen.
NGC 7009(Saturnnebel,PN): Bei schwacher Vergrößerung sehr klein aber flächig, bei höherer Vergrößerung ovale Form, wie Saturn, aber keine Strukturen.
Sternbild Sagittarius
M16 Adlernebel (GN): Hell, aber wenig Struktur, keine höhere Vergrößerung, weil zu tief. Heller Sternhaufen direkt daneben.
M17 Omeganebel (GN): Recht hell, leicht strukturiert.
M20 Trifidnebel (GN): Unscheinbar, lag aber wahrscheinlich am Dunst.
Sternbild Triangulum
M33 (Glx): Sehr schwache Strukturen,Spiralarme schwach erkennbar, UHC bringt nichts (wir sind bei Filtern noch am probieren, also nicht wundern)
Danach wurden noch Fotos von der Milchstraße gemacht…
[mygal=260707]
Alles in Allem eine gelungene Nacht, die Highlights waren aufjedenfall der Bolide, M31 und der Cirrus Komplex.
Treffen 18.05.2007
Mai 19, 2007 on 11:53 am | In Astrofotografien, Beobachtungsberichte, Treffen in Becheln | Keine KommentareEdgar:
Diese Nacht in Becheln hat mal wieder richtig Spass gemacht..:o)
Bei unglaublicher Sicht hat Sebastian seine Monti weiter ausgereizt. Ich war von meiner Anfangs nur gereizt!
Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten ( Polsucher justieren, Einnorden, Gewichte ausbalancieren etc. ), die ich ohne Jan niemals auf die Kette gekriegt hätte,
habe ich meinen Frieden mit der Eq6 geschlossen. Danke dir Jan für deine Hilfe! Leider stellte sich heraus, dass mein Komakorrektor wohl nichts taugt, bzw. nur für visuelle Zwecke geeignet ist. Heftigstes Koma bis fast zur Bildmitte versaute mir erstmal gründlich die Stimmung. Gemeinsam haben wir dann herausgefunden, dass es wohl am Komakorrektor liegen muss. Ein Test mit dem Baader-Korrektor von Basti brachte es ans Licht – wenig bis keine Verzerrungen mehr zum Bildrand hin. Schade!
Trotz alledem bin ich jetzt schon besser vertraut mit meiner Monti und freue mich auf den nächsten Einsatz.
Wir hatten zum ersten Mal Strom aus der Dose. Ein erleichterndes Gefühl wenn man sich um Akkus keine Sorgen machen muss…;o)
Der Standort Becheln erweist sich immer mehr zu einem Glücksgriff. Sind doch die Bedingungen fast optimal.
Sebastian
Ich kann nur zustimmen, eine wahnsinns Nacht in Becheln, mit allem drum und dran … dunkler Himmel, Strom aus der Dose und viel viel Glück mit dem Wetter. Da konnte ich nun endlich mal in aller Ruhe Bilderchen schießen. Gut dabei war das wir unsere Sachen schon so zeitig aufgefahren haben. So hatten wir im hellen schon alles aufgebaut und in der Dämmerung konnte ich dann schon mit dem Alignment anfangen! Damit hatte ich dann viel Zeit zum Bilder machen als es richtig dunkel wurde. Da ich immer noch nicht alle Teile zusammen habe um das Leitrohr zu montieren versuchte ich die Belichtungszeit der immer noch unguideten Bilder durch PEC-training nach oben zu setzen. Dies ist auch gelungen .. so konnte ich fast doppelt so lange belichten .. bis zu über drei Minuten!
Nach dem PEC-Training war dann M51 mein Hauptziel. Insgesamt schoß ich 13 Bilder von denen ich 12 auch verwerten konnte. Aber auch M27 stand noch auf meiner Liste, hier gelangen mir dann aber nur 4 Aufnahmen, da dann in dieser Richtung Wolken aufzogen. Also hielt ich auch noch auf M81 und M82. Von diesen konnte ich allerdings nur zwei Aufnahmen zum Verwerten gewinnen und die Belichtungszeit hätte auch länger sein können. Ich möchte euch die Ergebnisse trotzdem nicht vorenthalten.
Interessant war auch der Versuch den Cirrusnebel (NGC 6960) abzulichten … Wir waren tatsächlich richtig und die Aufnahme zeigt 51Cygni … und der Nebel … bei extremer Aufhellung (und unerträglichem Rauschen 🙂 ) sind doch tatsächlich ganz leichte Filamente zu erkennen. Das spornt mich auf jeden Fall an den Cirrusnebel demnächst nochmal zu versuchen mit längerer Bz. Die OlyE330 erzeugt bei 1000mm Brennweite offenbar genau den richtigen Bildausschnitt. Ich hab das Bild mal drangehangen … da könnt ihr mal auf die Suche nach den zarten Filamenten gehen.
[mygal=180507]
Insgesamt eine schöne Nacht die wieder sehr viel Spaß gemacht hat … schade das der Matze nich dabei war!
hier noch das Bildchen vom Edgar und dem Jan vor der CGE
Matthias schrieb:
Coole Bilder 🙂 , muss mal sehen, das ich den Klavierunterricht wieder verlegen kann, evtl. auf Mittwoch
Treffen 9.-10.4. war ein voller Erfolg!
April 10, 2007 on 7:41 am | In Beobachtungsberichte, Treffen in Becheln | Keine KommentareJan:
Mann-O-Mann was eine Nacht! Es war wirklich erstaunlich was für ein Glück, Wetter und Seeing wir hatten! Ich fange mal vorne an:
Edgar und Sebastian waren die ersten am Treffpunkt, kurze Zeit später (ca. 21Uhr) kamen dann auch Matthias und ich an. Nachdem alles aufgebaut und einigermaßen gut justiert war, ging es auch direkt los. Anfangs waren noch immer wieder leichte Cirren am Himmel und der Dunst wollte auch nicht vergehen, was sich aber im Laufe der Nacht ändern sollte :o)
Während Edgar an seiner Barndoor rumfummelte und sie zum Laufen kriegen wollte, war Matthias noch stundenlang mit dem Justieren seines kleinen Reisedobs zu gange, was er aber auch bald aufgab. In dieser Nacht wurde mein 12″ Dobson sehr ausgiebig genutzt, aber noch nicht an seine Grenze getrieben. Zuerst ging es los mit etwas Planeten. Venus, naja habe ich direkt aufgegeben, sie stand schon tief am Horizont, machte aber ein schönes Motiv zusammen mit den Plejaden, die nur ein paar Grad darüber standen. Saturn war in dem 15mm TeleVue + 2x Barlow von Sebastian wunderbar zu sehen. Alles was man sich wünscht, Cassini-Teilung, Wolkenbänder und jede Menge Monde. Der Kontrast war einfach toll.
Während ich dann mit Deep-Sky Objekten anfing, fotografierten Sebastian, Edgar und Matthias sehr fleißig. In der Gallerie werden bestimmt jede Menge Bilder hinzukommen.
Ich denke mal das Edgar dann zu seinem ausgiebigen Test seiner Barndoor auch einen kleinen Bericht schreibt.
Einen ausführlichen Bericht zu den beobachteten DeepSky Objekten kommt dann auch noch später hinzu.
Zwischendurch haben wir auch immer wieder ein paar Satelliten gesehen, aber der beeindruckenste Satellit trat als Iridium Flare in Erscheinung. Dieser -8 Magnituden helle „Blitz“ war sehr beeindruckend, ich werde später auch noch ein Foto von diesem Flare online stellen.
Es war einfach wunderbar wie das 12″ alle Kugelsternhaufen fast komplett bis zum Zentrum auflösen konnte. Ein paar wenige Galaxien waren auch dabei, man merkt das man hier durch ein 12″ Dobson schaut ;o)
Dann gab es auch schon bald eine leckere Hühnersuppe, die von Sebastian mitgebracht wurde. Diesesmal wurde die Suppe wesentlich schneller warm. Sie kochte sogar! Es lag wahrscheinlich das letzte Mal am fehlenden Deckel. Zumindest ließen wir uns die Suppe schmecken und nach der kurzen Aufwärmung, ging es auch gleich weiter mit fotografieren und spechteln.
Sebastian und ich hatten dann schnell bemerkt, das der Karkoschka doch nicht sooo viele Objekte beinhaltet, die auf den ersten Blick interessant sein könnten. Ich denke, dass wir die besten Objekte ausgesucht haben, welche uns auch hin und wieder ein kleines „wow“ hervorlockten. Dann stieg auch schon langsam die Sommermilchstrasse empor, die Leier und der Schwan waren bald über den Dunst gestiegen. Währenddessen bestaunten und fotografierten wir die Milchstrasse. Wir haben da wirklich einen schönen dunklen Ort gefunden :o)
Weil Matthias aber schlecht wurde und müde, ging er schon gegen 1Uhr. Nach dem Abschied, ging die exzessive DeepSky Beobachtung aber weiter. Ich glaube diese Nacht war bisher meine erfolgreichste in Sachen DS.
Dann verging die Zeit aber wie im Fluge und es ging schon der Halbmond auf. Zwischendurch zogen ein paar wenige Wölkchem durch. Die Bewölkung war in dieser Nacht durchschnittlich sehr gering, denn nach ein paar Wolken wurde der Himmel immer direkt klar und das Seeing war lange Zeit sehr gut.
Jupiter musste vor Mondaufgang noch dran glauben, man merkte aber wie das Seeing an ihm zerrte, denn sehr hoch stand er nicht.
Als der Mond aufging hielten wir nochmal auf Jupiter und sahen, obwohl nur wenige Grad mehr Höhe, wesentlich mehr Details, vor allem in den Wolkenbändern.
Dann war es auch schon soweit. Ich wollte es nicht recht glauben, aber es ging tatsächlich schon die Sonne auf! Dann bauten wir auch schon unsere Sachen ab, sahen noch einen kleineren Iridium Flare, der von der aufegehenden Sonne angestrahlt wurde.
Ãœbrigens zogen zu genau diesem Zeitpunkt Wolken auf *g*
Gegen 6-6.30Uhr waren wir dann auch alle zu Hause. Und jetzt sitz ich hier und schreib einen kleinen Bericht über diese wundervolle Nacht.
Zum Abschluss kann ich nur sagen:
Wenn die Nächte doch immer so sein könnten….
PS.: Es klart hier gerade wieder auf ;o)
Sebastian:
Nachdem der Jan ja nun schon sehr ausführlich über diese herrliche Nacht in Becheln berichtet hat, wollte ich nun noch versuchen unsere Beobachtungen und Eindrücke darüber zusammenzufassen.
Gestartet haben wir, wie ja schon beschrieben, mit der Beobachtung des Saturns. Im Anschluss wollten wir uns mal daran machen dem Virgohaufen mal ein paar Photonen zu entreißen. Am Anfang stellte es sich doch als etwas schwierig heraus, die Galaxien aufzufinden. Die umliegenden Strukturen waren schnell ausgemacht. Der Löwe stand hoch am südöstlichem Himmel und der ComaHaufen war bereits mit blossem Auge eine ziemliche Pracht! Da irgendwo unter ihm mussten sich eine Menge Galaxien herumtreiben. Der Karkoschka sollte sich (wie noch so oft an diesem Abend) als guter Wegweiser herausstellen. Während der Jan seine Suche mit dem 12″ startete, nutzte ich das 8-Zöller vom Edgar. Ich versuchte mir eine imaginäre Linie zwischen Denebola und Arktur vorzustellen. Auf dieser wandelte ich bis in das Galaxienzentrum hinein. Und tatsächlich: es fielen mir zwei Galaxien ins Auge die als blasse Nebelfleckchen nebeneinander lagen. Nun wollte ich mehr sehen. Es trieb mich zu Jan an den 12-Zöller. Auch er hatte mittlerweile ein Nebelfleckchen ausgemacht. So streunten wir noch ein wenig durch den Virgohaufen auf der Suche nach weiteren Galaxien. Ich muss aber ehrlicherweise zugeben das uns die Zuordnung etwas zu schaffen machte und wir letztenendlich gar nicht genau sagen konnten, welche der Galaxien des Virgohaufens wir nun beobachtet hatten. So ließen sich auch keine markanten Strukturen in den Galaxien ausmachen welche uns eine Identifizierung hätte erleichtern können. Die Galaxien der 9ten bis 10ten Größenklasse blieben kleine Nebelfleckchen.
Jetzt sollte es weitergehen zu M13, dem markanten Kugelsternhaufen im Herkules. Trotz das dieser noch sehr tief stand war M13 mit seinen 6 Magnitudo schnell aufgefunden. Das die Auflösung noch etwas zu wünschen übrig ließ, lag wohl daran das er im Moment noch sehr tief stand wie sich später herausstellte. Da fiel mir ein das es im Herkules noch M92 gab, ebenfalls ein Kugelsternhaufen mit 6 1/2 Magnitudo. Nachdem wir den Karkoschka „befragt“ hatten, war auch er schnell aufgefunden. Und tatsächlich: Wie im Atlas beschrieben hatte er eine eher ovale Form. Er kam uns dabei nicht so kompakt vor wie M13 und war sehr schön in unzählige Sterne bis nah ans Zentrum hin aufgelöst. Ich war erstaunt das ich von diesem schönen Kugelsternhaufen in der Nähe des M13 bis jetzt so wenig Notiz genommen hatte, er war wirklich sehr schön anzusehen und nahm sich von der Helligkeit nicht viel zu M13. Das hatte unsere Neugier geweckt. In der Nähe des Bärenhüter tummelten sich zwei weitere Kugelsternhaufen die nun auf unsere Liste kamen. Zuerst nahmen wir M5 ins Visier: herrlich! ein weiteres Prachtexemplar von Kugelsternhaufen. Deutlich weniger kompakt als M13 ließ auch er sich in unzählige Sterne auflösen und das Auge konnte sich gar nicht genug sattsehen an dieser Pracht. Ebenso herrlich war M3 anzusehen den der Jan im Anschluss auch sehr schnell ausmachte. Fast kam es uns so vor als als würden diese beiden M13 noch an Schönheit überstrahlen. Das konnten wir fast nicht glauben und schwenkten später nochmals zu M13 als dieser höher am Himmel stand. Wir mussten feststellen, das wir M13 unrecht getan hatten, den jetzt wo er aus dem dunstigen Horizont emporgestiegen war, erfreute auch er uns in seiner ganzen Pracht.
Nun wollten wir uns mal was schwereres vornehmen. Mich interessierte brenned ein planetarischer Nebel in der Wasserschlange: Jupiters Geist. Dieser als blaugrünes Scheibchen beschriebene Doppelgänger des Jupiter weckte meine Phantasie. Nun muss man sagen das die Wasserschlange ein sehr unscheinbares Sternbild ist. Es gestaltete sich recht schwierig den Hauptstern Alphard und den Kopf der Wasserschlange auszumachen. Noch schwerer war es µ-Hydra ausmachen. Südlich des tief am Horizont stehenden ca. 4 Magnituden hellen Sternes sollte Jupiters Geist liegen. Nach mehreren Minuten intensiver Suche gaben wir schließlich auf. Vermutlich stand der PN schon zu tief am Horizont.
Nun wieder zu etwas einfachem: dem Ringnebel M57 in der Leier. Der war natürlich recht schnell gefunden und im 15mm Panoptik sehr schön anzusehen. Hier unternahmen wir den ersten Versuch mal den Kontrast mit dem UHC-Filter von Astronomik anzuheben. Wir mussten feststellen das der Erfolg ausblieb. Eine Kontraststeigerung ließ sich höchtens mit viel Phantasie erahnen.
Dann nahmen wir uns den Bereich um die Jagdhunde vor. Zuerst ein kleiner Schwenk zu M51 im großen Bären! Schön wurden die Kerne der ineinander verschlungen Galaxien, (Strudel-Galaxie und NGC 5195) aufgelöst. Die Spiralarme von M51 waren gut erkennbar! In den Jagdhunden gab es dann noch die Galaxien M63, M94 und M106 zu beobachten. Da kam mir in den Sinn das ich schon immer mal einen Blick auf die Sombrerogalaxie (M104) unter günstigen Bedingungen werfen wollte. M104 war dann auch ertaunlich schnell zwischen Jungfrau und Rabe ausgemacht!
Anfangs waren wir etwas enttäuscht, da man ja die schönen Bilder der Sombrerogalaxie kennt. Doch nach längerer Beobachtung und der Methode des indirekten Sehens konnten wir durchaus das zentrale Staubband, welches nahezu mittig vor dem Galaxienkern liegt, ausmachen!
Nun war auch das Sommerdreieck vom Horizont emporgestiegen und gewährte uns einen fantastischen Blick auf M27, den Hantelnebel. Hier brachte nun tatsächlich auch der UHC-Filter den gewünschten Erfolg. Mit ihm waren dem Nebel deutlich mehr Strukturen und Kontrast zu entreißen. Die „Hantel“ war deutlich zu sehen!
Nun sollte auch der Zirrusnebel noch ins Visier. Dies gestaltete sich allerdings ziemlich schwierig.
Obwohl der Vordergrundstern 52 Cygni schnell ausgemacht war, blieb uns die Sicht auf den Nebel verwehrt. Trotz UHC-Filter und wie empfohlen kleiner Vergrößerung war NGC 6960 nicht auszumachen. Ein weiterer Anteil des Zirrusnebels, NGC 6992 sollte etwas leichter auszumachen sein! Aber auch hier konnten wir trotz Nebelfilters allerhöchtens ganz zarte Filamente erahnen!
Weiter fanden wir noch den Eulennebel im Karkoschka. Auch den wollten wir uns nicht entgehen lassen. Also den Tubus wieder zurück auf den großen Bären geschwenkt. Der Eulennebel war leicht zu finden und auch hier waren durchaus die markanten Strukturen zu erkennen welche zu seiner Namensgebung beigetragen haben. Die Galaxie M108 nahmen wir auch gleich mit. Mit Jans 32mm Weitwinkelokular bekamen wir sogar beide Objekte in ein Bild!
Jan machte noch einen kleinen Abstecher zur Spiralradgalaxie, doch die enttäuschte uns eher. Außer einem blassen Nebelfleckchen war nichts an der auf Fotos so eindrucksvollen Struktur zu erkennen, ja nicht einmal zu erahnen. Nachdem Jan dann noch eine Galaxie über M40 entdeckte, welche gar nicht im Karkoschka verzeichnet war (es stellte sich später heraus das es sich um NGC 4605 handelte), gönnten wir uns eine kleine Auszeit und genossen den herrlichen dunklen Sternenhimmel. Die Milchstrasse trat deutlich hervor und bot einen majestätischen Anblick (bin schon mal auf die ganzen Bilder gespannt).
Dabei viel mir auf das es unter dem Herkules eine Konstellation gab die ich noch nie bewusst beachtet hatte. Nach einem Blick in den Atlanten stellte sich heraus, das es sich um den Schlangenträger handelte. Und auch in diesem Sternbild gab es eine Menge Kugelsternhaufen. So beschauten wir auch noch M12, M10 und schließlich M14. (das mit M9 noch ein weiterer Kugelsternhaufen und mit M107 eine Galaxie vertreten war registrierte ich erst heute: die stehen dann beim Nächsten mal auf der Liste).
Nun ging auch so langsam der Mond auf und der musste natürlich auch noch angeschaut werden. Im Vorfeld hatten wir noch einen Blick auf den tiefstehenden Jupiter gewagt, aber dieser stand so tief am Horizont das das Seeing und der nachfolgende Mond eine lohnende Beobachtung unmöglich machte, so mein Eindruck.
Auf dem Mond gab es dann noch das Dreiergespann Kopernikus, Kepler und Aritarchus zu sehen. Außerdem schlängelten sich die Alpen am Terminator entlang. Auch Plato, Archimedes, Ptolemaues, Alphonsus und Arzachel standen günstig. Außerdem war Sinus Iridium wunderbar anzusehen.
Ehe wir uns versahen wurde es auch schon hell und wir brachen unsere Zelte ab. Ingesamt eine sehr erfolgreiche intensive Spechtelnacht, von der wir uns glaube ich alle wünschen das sie so noch öfter stattfindet (vielleicht schon bald)
Edgar:
Ja, das war eine fantastische Nacht. Schnell war der anfängliche Ärger über meine Barndoor vergessen – als sie dann endlich funzte. Für mich war es das erste Mal, dass ich so bewusst ein sagenhaftes Seeing geniessen konnte. Bis vor ein paar Wochen wusste ich nicht mal, was ‚Seeing‘ heisst…;o) So langsam arbeite ich mich an die Himmelsobjekte heran. Seit Gestern weiss ich nun auch besser Bescheid um die Region zwischen Kepheus und dem Schwan. Für mich ist das Fotografieren zum Lernen und Bestaunen am effektivsten, da ich am Rechner anschließend mich nochmal ausführlich mit den Aufnahmen beschäftige und vor allem klären kann, was wo liegt.
Armer Matze! Ich hoffe, es geht dir besser. Und justiere für das nächste Mal deinen Dobs besser vorher zuhause. Dann steigst du nicht mit Frust ein..;o) Aber du kannst auch gerne immer meinen 8″ nutzen, das weisst du ja.
Jan und Sebastian, zwei Deep Sky Freaks im Rausch. Ich denke, so kann man euer Treiben in der Nacht wohl bezeichnen..:o)) Wenn irgendwann der Karkoschka nichts mehr hergibt, das ist schon Wahnsinn. Ein Bild der Milchstrasse lade ich jetzt hoch in die Galerie. Hat etwas gedauert mit drei Stunden Schlaf in der Mütze.
So, das erste Bild ist oben. Ich hoffe, ich habe nicht übertrieben mit den Farben. Nächstes Mal auf alle Fälle nichts unter 5er Blende – die Randverzerrungen sind echt gravierend. Guckst du Milchstrasse
Soviel zum Thema „Der Nordamerikanebel geht nicht in rot mit ’ner Canon“…*g
Matthias:
Ich fands auch super, auch wenn ich so früh gehen musste, aber die Sternhaufen, M5 und M13 und M57 und die Galaxien waren wunderschön.
Meinem Magen gehts besser, auch wenn der gestern Abend nochmal weh getan hatte, aber jetzt gehts dem besser.
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