Treffen am 25.-26.07.

Juli 28, 2007 on 12:15 pm | In Astrofotografien, Beobachtungsberichte, Treffen in Becheln | Keine Kommentare

Jan schrieb am Donnerstag den 26.07

Guten Morgen!

Oder sollte ich besser Mittag sagen?! Naja, nach dieser Nacht musste ich erstmal bis heute Nachmittag pennen Wie soll ichs sagen, es war *GEIL*

Ich fange mal von vorne an, anfangs, gegen Abend, sah es gar nicht nach klarem Himmel aus und unsere kleine Astrogruppe aus Becheln beratschlagte ob wir es in dieser Nacht wagen sollten uns nach Becheln zu begeben. Als es dann langsam besser wurde, fuhren wir dann doch direkt auf den Sportplatz und packten unsere Sachen aus. Sebastian nahm seine Okulare mit, Matthias brachte seinen 4″ Newton und ich seinen großen Bruder, den 12″ Dobs mit *g*

Dann fuhren wir als erstes den schon sehr tief stehenden (ca. 8-10°) Mond an, das Seeing vermieste den Anblick. An Scharfstellen war nicht zu denken und die Lampe behinderte jegliche Art von Deep Sky, vorerst.

Noch während der Mond da war, schaute ich mir M31 an. Die Galaxie stand noch sehr tief und man sah bis dahin nur einen matschigen Fleck mit sehr hellem Kern, M32 und M110 waren aber schon zu erkennen. Wir wunderten uns über die Größe der Galaxie, bei 46facher Vergrößerung füllte sie locker mehr als das gesamte Gesichtsfeld aus! Das war mein erstes Mal das ich M31 im neuen 12″ gesehen habe und war zuerst noch enttäuscht. Danach schauten wir uns den schon fast im Dunst und unter Mond aufgehelltem Himmel abgesoffenen Komten Linear an. Es war wirklich nicht der Traum… nur ein Matschfleck war zu sehen.

Als nächstes, als dann der Mond weg war, hielten wir auf H und Chi Persei, im 32mm WW Okular ein Augenschmaus wie sich da tausende von kleinen Sternen auf engem Platz tummelten.
Dann wollte der Sebastian unbedingt sich nochmal den Cirrus Komplex mit seinem O-III-Filter anschauen, da wir ohne Filter das letzte Mal rein gar nix sahen. Und es stellte sich als wahr heraus, es war wie eine Offenbarung. Aufeinmal stachen uns förmlich die zarten langen fein strukturierten Flügel des Flammenvogels ins Auge. Da wurde mir klar was Filter bewirken können.
Als wir dann genug von dem Ost- und West-Segment hatten schauten wir in den Karkoschka und suchten uns ein paar feine DS-Objekte heraus.
Es musste zuerst der 8,3mag dunkle KS M56 herhalten, den man auch leicht finden konnte und sehr schön aufgelöst wurde.
Dann wurde noch der Hantelnebel mit UHC in Angriff genommen, wobei man hier mit Filter keine wirkliche Verbesserung feststellen konnte, die Struktur des PN’s waren aufjedenfall sehr gut zu sehen.

Während der DS-Rundfahrt leuchtete immer mehr und mehr uns das scheinbar größte Deep Sky Objekt übehaupt an, die Milchstraße. Man konnte sie mit bloßem Auge vom Schützen über den Schwan bis hin zur Cassiopeia eindeutig und mit Struktur sehen. Ein wunderschöner Anblick.

Als dann M31 etwas höher Stand und vor allem der Mond weg war, schauten wir sie uns nochmal an und tatsächlich, desto länger man indirekt hinsah, desto kräftiger kamen die beiden dunklen Strukturen, oberhalb und unterhalb des Kerns heraus. So hatte ich es mir vorgestellt!

Aber die Nacht war noch lange nicht zu Ende…

Es folgte nämlich ein Knaller, es war der größte Bolide den ich bis jetzt sah. Sebastian rief noch rechtzeitig wo er zu sehen war, als ich hin sah, dachte ich nur „Mein Gott“, aufeinmal brach dieser riesen Klumpen, es war gegen 1 Uhr, auseinander und verglühte in 3 Teilen und hinterließ eine lange Staubwolke, als ob nichts gewesen wäre…

Aber es ging direkt weiter

Ab hier weiß ich nicht mehr genau die Reihenfolge der Objekte, daher eine Liste mit Erläuterung der Beobachtung:

Sternbild Cepheus

NGC 6939(OS), 6946(Glx): Eng nebeneinander liegendes Paar, ersteres im 12″ sehr schön aufgelöst, gepaart mit der nebligen Galaxie (ohne zentrale Aufhellung).

Sternbild Cassiopeia

M52(OS): Sehr viele schwache Sterne eng geballt auf kleinem Haufen, aber sehr schön anzusehen.

Sternbild Pegasus

M15(KS): Sehr schön aufgelöste Randbereiche, Zentrum nicht auflösbar.

Sternbild Aquarius

M72(KS): Sehr dunkel, konnte nicht aufgelöst werden selbst die Randbereiche nicht.

M73(OS): Ein Mini-Haufen mit nur 4 Sternen.

NGC 7009(Saturnnebel,PN): Bei schwacher Vergrößerung sehr klein aber flächig, bei höherer Vergrößerung ovale Form, wie Saturn, aber keine Strukturen.

Sternbild Sagittarius

M16 Adlernebel (GN): Hell, aber wenig Struktur, keine höhere Vergrößerung, weil zu tief. Heller Sternhaufen direkt daneben.

M17 Omeganebel (GN): Recht hell, leicht strukturiert.

M20 Trifidnebel (GN): Unscheinbar, lag aber wahrscheinlich am Dunst.

Sternbild Triangulum

M33 (Glx): Sehr schwache Strukturen,Spiralarme schwach erkennbar, UHC bringt nichts (wir sind bei Filtern noch am probieren, also nicht wundern)

Danach wurden noch Fotos von der Milchstraße gemacht…

[mygal=260707]

Alles in Allem eine gelungene Nacht, die Highlights waren aufjedenfall der Bolide, M31 und der Cirrus Komplex.

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